FLiB-Pressemeldung 02/2013

Worauf man bei Dichtheitstests großer Gebäude achten sollte

Gut geplant ist halb gemessen

Nicht nur Einfamilienhäuser, auch Fabrikhallen, Bürohäuser, Schulen und andere große Gebäude werden Luftdurchlässigkeitsmessungen unterzogen. Je größer das zu prüfende Objekt, desto aufwendiger gestaltet sich der Dichtheitstest und desto wichtiger wird seine sorgfältige Vorbereitung.

Worauf sollten Auftraggeber und Auftragnehmer bereits im Vorfeld eines Messtermins achten, damit er für beide Seiten reibungslos verläuft? Der in Berlin ansässige Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB) gibt in loser Abfolge Tipps dazu.

Wer Angebote für die Luftdichtheitsmessung eines großen Gebäudes einholt, liefert Infos zu Innenvolumen und Gebäudehüllfläche des Prüfobjekts am besten gleich mit. Auch zu wissen, welche Anforderungen an die Luftdichtheit eingehalten werden sollen, ist für das Messteam relevant. Denn anhand dieser Angaben kann man abschätzen, wie viele Messsysteme nötig sind, um das für den Luftdichtheitsnachweis erforderliche Luftvolumen zu bewegen. Und somit, ob der eigene Gerätebestand der Aufgabe überhaupt gewachsen ist.

Wichtig ist auch zu klären, wie detailliert die Leckageortung ausfallen soll. Beispiel: In Hallen und anderen hohen Räumen können Aufnahmen mit der Wärmebildkamera Anhaltspunkte für hoch gelegene Leckagen liefern. Wird jedoch deren genauere Untersuchung gewünscht, benötigt man in der Regel ein Rollgerüst oder einen Hubsteiger, um die fragliche Fehlstelle von Nahem zu begutachten. Deshalb sollte der Auftraggeber beim Messtermin eine geeignete Steighilfe bereithalten. Darüber hinaus ist es häufig sinnvoll, eine Abrechnung nach Aufwand zu vereinbaren, wenn die Leckagesuche über Stichprobenkontrollen hinausgehen und vielleicht sogar eine Dokumentation umfassen soll. Denn wie zeit- und personalintensiv diese ausfallen wird, lässt sich bei größeren Gebäuden vorab meist gar nicht einschätzen.

Ebenso will der Termin für den Luftdichtheitstest gut überlegt sein. Während der eigentlichen Messung müssen nicht nur sämtliche nach außen führenden Türen und Fenster konsequent geschlossen bleiben. Gleichzeitig müssen auch alle Türen im Inneren des zu messenden Gebäudeteils offen stehen, damit sich im Prüfobjekt ein gleichmäßiger Unter- oder Überdruck aufbauen kann. Nur dann ist eine normgerechte Messung möglich. In großen und unübersichtlichen Gebäuden lassen sich diese Bedingungen bei laufendem (Bau-) Betrieb jedoch erfahrungsgemäß kaum erreichen. Daher kann es sinnvoll sein, den Luftdichtheitstest am Wochenende oder in der Nacht durchzuführen. „Dennoch muss man sicherstellen, dass eventuell ein Techniker anwesend ist, der sich mit der Lüftungsanlage auskennt und weiß, wie sie sich schließen oder abdichten lässt“, betonen die Experten des FLiB. Auch ein Handwerker vor Ort, der noch vorhandene Öffnungen in der Gebäudehülle schnell und fachgerecht verschließen kann, sei hilfreich.

Bildmaterial

Fotozeile zu FLiB_04_Hubsteiger.jpg und FLiB_10_Halle.jpg:
Vorbereitung ist wichtig: Damit in großen Gebäuden auch hoch gelegene Leckagen für eine genauere Prüfung zugänglich sind, dürfen zum Messtermin die nötigen Steighilfen nicht fehlen. Foto 1 Foto 2

 
 
 

Allgemeine Hinweise

Für weitere Presseauskünfte und Rückfragen: Dipl.-Ing. Oliver Solcher • Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB e. V.) • Storkower Straße 158 • 10407 Berlin • Telefon: +49 30 2903 5634 • Telefax: +49 30 2903 5772 • E-Mail: info@flib.de
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